23. März 2023
Methoden-Stammtisch Globales Lernen

Was macht die Methode „Mystery“ aus? Das wurde beim Methoden-Stammtisch an zwei Beispielen aus dem biz-Palmölkoffer ausprobiert. Während beim Mini-Mystery „Butterkeks statt Schokoriegel“ 16 Karten zu ordnen waren, kamen bei „Palmöl aus Kolumbien“ mehr als 30 Karten auf den Tisch. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind, wenn eine Gruppe die Karten ordnen soll. Das kam auch hier deutlich zum Vorschein. Früher auch bekannt als Strukturlegemethode, bietet ein Mystery die Möglichkeit, komplexe Herausforderungen der globalisierten Welt besser zu verstehen. Es geht um das Aufdecken von Zusammenhängen, das Aufspüren von Verbindungen und darüber hinaus um das Lösen einer kniffligen Frage. Dabei werden die Problemanalyse, die Einordnung von Informationen, die Argumentationsfähigkeit und konzeptionelles Denken besonders geschult. Mysterys eignen sich deshalb ganz besonders gut für den BNE-Unterricht.
20. März 2023
Der Völkermord an den Herero und Nama – Ein deutsches Kolonialverbrechen und der lange Kampf um die Anerkennung der Schuld

Prof. Manfred Hinz, der selbst viel Jahre in Namibia gelegt und gearbeitet hat, zeichnete die Chronologie der Ereignisse von 1904, als die deutschen Truppen Männer, Frauen und Kinder der Herero, Nama, aber auch Damara und San mit Waffengewalt in die wasserlose Omahekeregion trieben, wo sie schließlich verdurstete bis in die heutige Zeit nach. Erst 100 Jahre später benannte die damalige Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, Heidemarie Wizorek-Zeul, die Gräueltaten in Namibia als Genozid und entschuldigte sich im Namen der Bundesregierung dafür. Allerdings waren bzw. sind viele Hererogruppen mit der Entschuldigung wie auch mit der Tatsache, dass Entschädigungsverhandlungen zwischen deutscher und namibischer Regierung ohne umfängliche Beteiligung von Vertreter:inenn der betroffenene Ethnien, unzfrieden. In der anschließenden Diskussion mit den gut 30 Besucher:innen wurden einzelne Aspekte und Fragen, wie z.B. nach Landbesitz und Rückgabe von Land die Nachfahren der Getöteten, sowie deren Position im heutigen Namibia, vertieft.
19. März 2023
It’s a swap – Tauschen statt Kaufen

Im Rahmen des Familiensonntages zur Ausstellung 100% Baumwolle organisierte das Übersee-Museum in Zusammenarbeit mit dem Anziehungspunkt der Inneren Mission, der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und dem biz erstmalig eine Kleidertauschbörse. Damen-, Herren- und Kinderkleidung konnte getauscht werden. Etwa 80 Besucher:innen kamen im Laufe des Nachmittags vorbei, brachten Kleidung und nahmen wieder welche mit. Am Stand von biz und CCC konnte man sich über die Arbeitsbedingungen in der globalen Bekleidungsindustrie, die Arbeit der CCC und Alternativen zu Fast Fashion informieren. Da die Resonanz von Besucher:innen und Beteiligten recht positiv ausfiel, ist eine Neuauflage für Herbst angedacht.
11. März 2023 Eröffnung der Comicausstellung „Zwischen Petition und Rebellion: antikolonialer Widerstand“

Die Ausstellung wandert an ihren zweiten Standort ihres knapp 8 wöchigen Aufenthaltes in Bremen. Mit dem Doku in Blumenthal wird sie nun Interessierten an dem nördlichen Stadtrand Bremens zugängig gemacht.
Zur Vernissage stellte der Bürgerschaftsabgeordnete Elombo Bolayela die Entwicklungen auf (gesellschafts-) politischer Ebene zum Umgang mit Kolonialen Spuren und Erinnerungsarbeit in Bremen vor. Ein kleines Quiz und eine Filmdokumentation regten im Anschluss zur gemeinsamen Diskussion über Vergangenheit und Gegenwart an. Die 20 Besucher:innen sahen sich die verschiedenen Bildungsmodule über Manga Bell, die Frauenbewegung der Anlu und den aktuell aktiven kamerunischen Widerständler Essama an und kamen miteinander ins Gespräch.
24. Februar 2023 Vernissage der Bildungscomicausstellung zum Widerstand gegen Kolonialmächte

Die Comicausstellung zu antikolonialem Widerstand am Beispiel des westafrikanischen Landes Kamerun wurde in Tor 40/ Güterbahnhof mit rund 140 Besucher*innen und einem vielfältigen Programm eröffnet. Wilma Nyari, Initiatorin des Runden Tisches DeKolonialisierung und PoC in Wilhelmshaven, hielt eine einleitende Rede zum Thema. Jean Philippe Zock Zang, Koordinator rund um die Ausstellung in Bremen und Schriftsteller, stellte im Gespräch mit Virginie Kamche (Afrika Netzwerk Bremen) die wichtigsten Thesen seines Buch über den kamerunischen UNP Politiker Ruben Um Njobe vor und sprach über seine Vision, wie koloniale Erinnerungsarbeit in Zukunft aussehen könnte. Eine Tanzgruppe aus der westlichen Region Kameruns und ein Liveauftritt der kamerunischen Sängerin Dora Decca rundeten den Abend künstlerisch ab.
19. Januar 2023
Methoden-Stammtisch Globales Lernen

Zum ersten Methoden-Stammtisch in 2023 kamen Studierende der Uni Bremen ins biz. Sie hatten sich mit Methoden zum Thema Ernährung im Sachunterricht (Primarstufe) beschäftigt. Ulrike Oltmanns (Eine Welt in der Schule) leitete das Seminar. Es sollte das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Tragen kommen. Es entstanden Ideen für sechs aufeinander folgende Module für die dritte und vierte Klasse. Zum Stammtisch kamen auch zwei Referentinnen, die für das biz Schuleinsätze gestalten. Es war eine sehr kreative Runde. Das Thema machte deutlich, wie vielfältig die Zugänge sein können. Mit Lieblingsrezepten der Kinder wurde an deren Lebenswelt angeknüpft. Die Zutaten bildeten als „Fahrkarte“ den roten Faden durch das gesamte Thema. Methoden sind Mittel, um ein Lernziel zu erreichen – das wurde allen am Ende deutlich. Die Studierenden konnten wichtige Impulse für ihre Arbeit mitnehmen. Die Referentinnen profitierten von den Herangehensweisen und Diskussionen, die die Studierenden mitgebracht haben.