Rückblick 2024

Die Bremen Global Championship ist ein Turnier für Schulklassen, das Fußball, Fairplay und entwicklungspolitische Bildung miteinander verbindet. Die teilnehmenden Klassen erarbeiten ein Projekt über ihr zugelostes Land – in diesem Jahr zum Thema „Klimaküche – über den Tellerrand schauen“. An drei Tagen im Juni fand dann das große Turnier statt: Hier konnten die Klassen ihr Können auf dem Fußballplatz unter Beweis stellen, sowie an zahlreichen Stationen rund um das Thema Klima und Lebensmittel spielerisch Punkte sammeln. Das biz ist langjährige Kooperationspartnerin der BGC und gestaltete auch in diesem Jahr wieder eine Lernstation – diesmal zum Thema Wasserverbrauch von Lebensmitteln. Die Schüler:innen fanden schnell heraus, dass Fleisch und Milchprodukte einen hohen Wasserverbrauch haben.

Im Mai und Juni war die Ausstellung „Wasser für Alle“ im Bremer Hafenmuseum zu sehen. Einige Schulklassen nutzten das Angebot und nahmen an Führungen durch die Ausstellung teil, die eine Erkundung der Inhalte der Ausstellung mit interaktiven Lernstationen verbinden. Es kamen Klassen mehrerer Bremer Oberschulen, eine Deutschlernklasse sowie eine Seminargruppe der Uni Bremen. Die Themen der Ausstellung stießen auf Anklang, insbesondere die Wassermengen, die unsere täglichen Konsumprodukte wie Fleisch, Baumwolle und Elektronik verbrauchen, überraschten die Schüler:innen. Darüber hinaus gaben die Studierenden Anregungen für den weiteren Einsatz.

Im Rahmen der Wanderausstellung Wasser für Alle, die bis Ende Juni im Hafenmuseum Bremen gezeigt wurde, organisierte das biz in Kooperation mit dem BUND Bremen aus Anlass des Welttages zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre am 17. Juni eine Vortragsveranstaltung zum Thema Blueing.

Die Landschaftsplanerin und Projektentwicklerin Ina Küddelsmann regte in ihrem Vortrag ein Wassermanagement nach dem Vorbild der Natur an, um die Gefährdung fruchtbarer Böden zu reduzieren. Das von ihr entwickelte Konzept „Blueing“ vereint über das Wasser die Themen Boden, Klima, Gewässer, Luft und Biodiversität und ermöglicht greifbare Lösungen und ein gemeinsames Loslegen.

Die anschließende Diskussion mit knapp 20 Anwesenden beschäftigte sich mit der Bekanntmachung der Problematik sowie der Motivation zur Umsetzung und der Frage der Übertragbarkeit auf den globalen Süden.

Im Vorfeld des Welttages gegen Wüstenbildung und Dürre (17. Juni) präsentierte das biz  in Kooperation mit dem Verein Kultur im Beutel den Film Der Waldmacher. Der Dokumentarfilm von Volker Schlöndorff begleitet den australischen Agrarwissenschaftler und Träger des alternativen Nobelpreises Tony Rinaudo, bei seiner Rückkehr in den Niger, wo er viele Jahre gegen die wachsende Ausbreitung der Wüsten und das Elend der Bevölkerung gekämpft hatte. Radikale Rodungen hatten fruchtbare Böden dort ausgelaugt und die Wiederaufforstung blieb erfolglos. Rinaudo entdeckte unter dem vermeintlich toten Boden ein gewaltiges Wurzelnetzwerk und machte es nutzbar.

Der Film „Der Waldmacher“ ist nicht nur ein Zeugnis der Widerstandskraft und des Einfallsreichtums eines Einzelnen, sondern auch ein kraftvolles Plädoyer für Hoffnung und Handlung in Zeiten des Klimawandels. Die openair-Filmvorführung bildete den Abschluss des „Tag der Utopien“ am 9. Juni im IRGENDWO – einem gut frequentierten alternativen Veranstaltungsort im Bremer Süden. Im anschließenden Gespräch mit biz-Vertreter:in Gertraud Gauer-Süß zeigten sich die 15 Zuschauer:innen tief beeindruckt.

Aus Anlass des Internationalen Tages der Menstruationshygiene, der seit 2014 jedes Jahr am 28. Mai stattfindet, beleuchtete das biz in Kooperation mit BORDA e.V. im Rahmen der Ausstellung Wasser für Alle im Hafenmuseum, ein wichtiges Thema, das selten Beachtung findet: die Geschlechterdimension der Wasserkrise.

Die Referentin, Alexia Knappmann von WaterAid, stellte wesentliche Fakten, globale Herausforderungen sowie Lösungsansätze im Bereich WASH (Water, Sanitation, Hygiene) vor. Sie bedauerte, dass das Thema WASH nur sehr langsam in die Klimaverhandlungen Eingang findet. Ergänzend zu Knappmanns Ausführungen stellte Jörn Hendrichs, Mitarbeiter der Senatskanzlei Bremen, die internationalen Aktivitäten Bremens in Windhoek/Namibia vor.

Sara Broda, Fachpromotorin für Umwelt, Klima und Wasser bei BORDA moderierte die anschließende, angeregte Diskussion. Die insgesamt acht Teilnehmer:innen verließen die Veranstaltung mit dem Fazit, dass die Berücksichtigung der situativen Erfahrungen und das Fachwissen von Frauen, den Zugang zu WASH für Frauen und damit das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft steigern.

Acht angehende Erzieher:innen aus der Qualifizierungsgruppe des Paritätischen Bildungswerks Bremen besuchten mit ihrer Dozentin Carolina Oslath das Infozentrum, um sich über die Arbeit des biz zu informieren. Die Teilnehmenden sind in Krippe, Kita, Hort für Grundschüler:innen sowie Einrichtungen der Jugendhilfe und der offenen Jugendarbeit tätig. Insbesondere die Themenkoffer, die das biz kostenlos verleiht, wurden mit Interesse angeschaut. So gaben der Kinderrechte-Koffer, der Weltkoffer, die Fußballtasche und die Bildungsbag „Global denken – anders essen“ reichlich Anlass zum Erkunden, Ausprobieren und Weiterempfehlen. Das Angebot, den Newsletter und das biz-Programm per E-Mail zu bekommen, nahmen alle gern an.

Das IRGENDWO ist ein selbstverwalteter Kulturort in der Airportstadt in Bremen. Dort finden regelmäßig im Sommer „Tage der Utopien“ statt. Am 19. Mai kamen Besucher:innen unter dem Motto nachhaltige Entwicklung zusammen, darunter viele Familien. Es gab private Flohmarktstände, Kleidertausch, Verkleidungsaktionen, Nistkastenbau, Musik und Vorträge.
Birte Habel vom biz war zu Gast und referierte zum Thema „Konsum mit Köpfchen“ und regte mit einigen Mitmachübungen dazu an, selbst aktiv zu werden, systemische Veränderungen zu üben und sich über das Angebot des biz zu den drei Schritten Erkennen-Bewerten-Handeln zu informieren.
Veranstalter war der Verein Kulturbeutel e. V..

Am 3. Mai 2024 luden biz und Hafenmuseum Bremen zur Eröffnung der Wanderausstellung Wasser für Alle in den Speicher XI ein.
Die 1. Vorsitzendes der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungspolitik und Menschenrechte e.V. (AGEM), Angelika Krenzer-Baß, eröffnete die Ausstellung. In ihrer Rede bezog sie sich auf aktuelle Ereignisse in Bezug auf Wasserkrisen weltweit. Jörn Hendrichs, Referent bei der Senatskanzlei Bremen, berichtete von der Wasserversorgung in Bremens Partnerstädten Durban und Windhoek. Auch er machte deutlich, dass sauberes (Trink-)Wasser nicht überall, wie bei uns hier in Deutschland, ganz selbstverständlich aus dem Hahn verfügbar ist.
Im Hauptteil der Veranstaltung berichtete Dr. Julia Schnetzer (Meeresbiologin, Autorin) im Gespräch mit Gertraud Gauer-Süß (biz) über aufregende und erkenntnisreiche Tauchgänge in den Weltmeeren und las aus ihrem Buch „Wenn Haie leuchten“ vor. Schnetzers Buch enthält aktuelle Forschungsergebnisse sowie eigene Erlebnisse und zeichnet sich durch ein Gespür für die rätselhafte Schönheit der Unterwasserwelt aus. Im Gespräch nahm sie die Zuhörer:innen mit unter die Wasseroberfläche, wies auf Zusammenhänge hin z.B. zu Meeresverschmutzung und Klimawandel und erläuterte, warum Wasser die Grundlage allen Lebens ist.
Eine Fragerunde, bei der auch globale Zusammenhänge und Perspektiven beleuchtet wurden, schloss sich an. Danach bot die Wanderausstellung „Wasser für alle“ den Besucher:innen die Möglichkeit, sich über das kostbare Nass und den sinnvollen Umgang damit zu informieren.
An der Veranstaltung nahmen ca. 25 Personen teil.

Die Studierenden aus dem Seminar Internationale Soziale Arbeit an der Hochschule Bremen besuchten mit ihrem Dozenten Patrick Schaefers das Infozentrum, um sich über die Arbeit des biz zu informieren und zu bestimmten Themen zu recherchieren. Insbesondere die Themenkoffer, die das biz kostenlos verleiht, wurden mit Interesse angeschaut. Zu Themen wie Critical Whiteness, Sexarbeit oder Migration und Bildung fanden die Studierenden Bücher in der Bibliothek, bzw. Aufsätze im Zeitschriftenarchiv oder auch Bildungsmaterialien in den Themenkoffern. Besonders gut kamen der Fluchtkoffer, der Weltkoffer und der Koffer Koloniale Spuren an. Das Angebot, den Newsletter und das biz-Programm per E-Mail zu bekommen, nahmen alle gern an.

34 Schülerfirmen aus Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen boten im Foyer des Metropoltheaters auf drei Ebenen ihre Produkte an. Organisiert wurde die Messe vom Landesinstitut für Schule (LIS). Von Catering und 3-D-Druck über Holz- und Metallskulpturen bis zu Schmuck und Textilwaren reichte das Angebot. Auch Textildruck, ein Reiseunternehmen und viele Upcyclingprodukte waren zu sehen. Das biz war mit einem Infostand vertreten und wies auf seine Themenkoffer hin. Außerdem konnten die jungen Mitarbeiter:innen der Schülerfirmen an einer Umfrage zu ihrer Arbeit teilnehmen. Das Ergebnis der Umfrage zeigte, dass den Schüler:innen die Arbeit in ihren Schülerfirmen grundsätzlich gut gefällt, sie gern im Team arbeiten und gern mehr Ausrüstung hätten sowie ihre Produkte gern öfter präsentieren würden.

Unser Bild von der Welt beruht auf Geschichten, Bildern, Karten und tradierten Denkmustern. Wie bestimmt es unser Verhalten im Umgang mit der Vielfalt der „afrikanischen“ Familien vor Ort? Mit welchen Vorurteilen begegnen wir Kindern und Eltern in Kitas und Grundschulen? Diesen Fragen gingen Mitarbeiter:innen verschiedener Einrichtungen in der zweiteiligen Fortbildung am 4. und 18. April in den Räumen des Übersee-Museums unter der Leitung von Christiane Lenhard nach. Die jeweils drei Stunden waren reich gefüllt mit Inputs, Filmen sowie interaktiven Übungen und boten den pädagogischen Fachkräften Raum für den Austausch über interkulturelle Herausforderungen in Einrichtungen für Kinder von 0-10 Jahren. Desweiteren wurden einige Good-Practice-Materialien aus dem biz-Weltkoffer vorgestellt. Veranstalter waren das Landesinstitut für Schule (LIS) und das biz.

Im April-Methodenstammtisch beschäftigte sich die Gruppe mit der Methode „Klimavision“. Dabei geht es darum, eine Vision einer positiven Zukunft in 50 Jahren zu entwickeln und anschließend in Jahrzenten Entwicklungsschritte zu definieren, die uns in diese Zukunft bringen könnten. Damit will die Methode den vorherrschenden negativen Perspektiven auf das Thema Klima-Zukunft etwas entgegensetzen und fokussiert auf das didaktische Prinzip Visionsorientierung – notwendig zum Erwerb von Zukunftskompetenzen für unsere Gesellschaft, denn wir alle sind dazu aufgerufen, eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft für alle mitzugestalten. Fazit: Diese Methode sollte öfter in Bildungseinrichtungen angewandt werden!

Zum Weltwassertag am 22.03.2024 luden das WASSERFORUM Bremen, dem das biz seit Anbeginn angehört, und der Verein Altes Pumpwerk zu einer Quiznight rund ums Thema Wasser ins Alte Pumpwerk im Stadtteil Findorff ein.

Der Verein Altes Pumpwerk führte interessierte Besucher:innen zunächst durch das alte Pumpwerk. Die anschließende Quiznight bot den Teilnehmer:innen in vier kreativen und abwechslungsreichen Quizrunden die Gelegenheit, in die Bereiche (Ab-)Wasser lokal und global tiefer einzutauchen. Die sieben teilnehmenden Teams lernten u.a. spielerisch kennen, was Wasser mit Konsum zu tun hat und diskutierten, wie sich der Verbrauch an virtuellem Wasser reduzieren lässt.  In den Pausen konnten die Quizteilnehmer:innen außerdem die Wanderausstellung „Mangroven – Wälder im Wechsel der Gezeiten“ des jüngsten Wasserforum-Mitglieds Mangrovenschutz e.V.  ansehen. Sie zeigt diepositiven Effekte von Mangrovenwäldern im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Rund 30 Personen nahmen an der Veranstaltung teil

Im Februar und März wurde die Wanderausstellung „Wasser für Alle“ in der St. Pauli-Gemeinde in der Bremer Neustadt gezeigt. Die drei Ausstellungstürme wurden im Foyer im Erdgeschoss und Obergeschoss aufgebaut und waren werktags für Besucher:innen und Gruppen zugänglich. Auf einem interaktiven Board konnten die Besucher:innen ihre Ideen für einen sparsameren Umgang mit Wasser hinterlassen.
Drei Schulklassen besuchten die Ausstellung und konnten in einer Führung, welche die Erkundung der Türme mit einem Quiz und Spielen verbindet, die Themen Trinkwasser, Sanitär und Wasserfußabdruck entdecken.